Diese faszinierende und aufregende Art des Sportschießens hat seine Ursprünge im Kalifornien der frühen 1950er Jahre. Die neue Disziplin verbreitete sich schnell über alle Kontinente. Die International Practical Shooting Confederation (IPSC) wurde offiziell auf der International Combat Pistol Conference in Columbia 1976 gegründet. Vierzig Teilnehmer aus der ganzen Welt wurden eingeladen, um auf dieser Konferenz das Wesen und die Zukunft des praktischen Schießens festzulegen. Colonel Jeff Cooper hatte den Vorsitz und wurde zum ersten IPSC World President ernannt (heutiger Präsident ist Nick Alexakos).
Die Förderung von Genauigkeit, Kraft und Geschwindigkeit als gleichständige Elemente - gepaart mit Regeln und Abläufen für sicheres Waffen-Handling - und die Confederation war geboren. Die Ursprünge des praktischen Schießens wurden entwickelt und das Motto „DVC“ (Diligentia, Vis, Celeritas - also Genauigkeit, Kraft, Geschwindigkeit) eingeführt, um genau diese ausgeglichene Zielsetzung zu betonen.
Heute wird die International Practical Shooting Confederation in mehr als 90 Ländern (den so genannten IPSC Regions) von Argentinien bis Zimbabwe ausgetragen. Im Gegensatz zu den klassischen Schießsportdisziplinen gibt es beim IPSC keine Eintönigkeit. Die Übungen (Stages) unterscheiden sich immer voneinander und dem Einfallsreichtum der Stagedesigner sind kaum Grenzen gesetzt.
Mehrere zusammen stehende Scheiben, bewegliche Scheiben, Stahlziele (die bei einem Treffer umfallen), Strafscheiben (die bei einem Treffer zu einem Punktabzug führen), Bewegung und eine spezielle Taktik sind die Eigenschaften, die jede Übung zu einem sportlichen Unikat machen, die den Schützen faszinieren und die Zuschauer unterhalten.
Des Weiteren gibt es im internationalen Regelwerk den „IPSC-Popper“, „Plates“ und den „IPSC-Mini-Popper“. Diese Stahlziele klappen bei einem Treffer um und können nach Bedarf andere Scheiben sichtbar werden lassen. Dazu werden Metallgestelle mit den Stahlscheiben über ein Seil verbunden, die nach dem Umklappen des Stahls eine Papierscheibe kurz sichtbar werden und dann wieder verschwinden oder eine Papierscheibe hin und her schwingen lassen.
Es gibt es zwei Wertungsklassen (Major und Minor) - abhängig von der verwendeten Munition und Waffenart. Abhängig davon, in welcher Wertungsklasse der Schütze schießt, erhält er für Treffer in die verschiedenen Wertungszonen der Papierscheibe auch unterschiedliche Punktewertungen.
Zusätzlich zu den Wertungsklassen (Minor und Major) treten die Schützen in unterschiedliche Divisions (Klassen) an. Dabei kommt es darauf an, was für eine Waffe und Munition verwendet wird. Auf dem Bild linke sieht man oben links eine Hecker & Koch USP im Kaliber .40 S&W mit der man in der Standard-Division startet, rechts daneben vom gleichen Hersteller eine Waffe im Kaliber 9mm Luger die sich für die Production-Division eignet. Unten links ist eine Tanfoglio Gold Custom "Eric" zu sehen, die mit einem Leuchtpunktvisier und Kompensator ausgestattet ist, mit diese Waffe kann man nur in der Open-Division an Wettkämpfen teilnehmen. Zu guter Letzt, unten rechts ein Revolver der Marke Smith & Wesson im Kaliber .38 Special der in einer eigenen Revolver-Kategorie gewertet wird.
Hier sind vor allem Wiederlader angesprochen. Sportschützen also, die ihre Großkaliberpatronen selbst fertigen und geradezu eine faszinierende Freiheit haben, ihre Komponenten auszuwählen (z.B. Hülse, Pulver und Pulvermasse, Geschossform, Geschossgewicht, Setztiefe, Zündhütchen).